Vor den Sommerferien hört bei vielen Menschen die Liebe zu ihrem Haustier auf. Was Tierfreunde kaum glauben können, wird alljährlich zur traurigen Realität: Bevor Herr und Frau Schweizer an der Sonne aalen, entledigen sich viele von ihnen kurzerhand ihrer lästig gewordenen Haustiere.
In etwa 45 Prozent der Haushaltungen unseres Landes werden insgesamt rund 1,3 Millionen Katzen, 470 000 Hunde, 600 000 Vögel und 460 000 diverse Kleintiere gehalten. Hunderte davon werden von ihren Besitzern vor der Abreise in die Ferien an die Luft gesetzt.
Wenn Sie Nachbarn oder Bekannte finden, die in Ihrer Abwesenheit zu den Tieren schauen und für Futter sorgen, ist das gerade bei Kleintieren meistens eine sehr gute Lösung. Wichtig ist eine sorgfältige Instruktion der Betreuer. Sagen Sie ihnen etwa, dass ein offenes Kippfenster für eine Katze eine Gefahr bedeutet, weil sie sich unter Umständen so unglücklich darin verkeilt, dass sie sich nicht selbst befreien kann. (Katzen lassen sich in der Regel ungern an fremde Orte verpflanzen; manche brauchen mehr als einmal pro Tag ihre Streicheleinheiten.)
Die Betreuer müssen auch wissen, was in Notfällen zu tun ist.
Was bedeutet es, wenn jeden Tag zwei Fische im Aquarium tot obenauf schwimmen? Zu welchem Tierarzt sollen sie die Ratte bringen, wenn sie ihr Futter nicht anrührt? Oder was, wenn der Kanarienvogel sich ständig aufplustert?
Eine Möglichkeit der Fremdbetreuung bieten auch diverse Hausbetreuungsdienste – gegen Bezahlung, versteht sich. Man findet sie zum Beispiel über den Tierarzt, das Anschlagebrett von Tiernahrungsgeschäften, aber auch mit dem Suchbegriff „Tierbetreuung“ in einem elektronischen Telefonbuch – oder übers Internet (Suchbegriffe wie Tierbetreuung, Petsitter oder Catsitter helfen).
Bitten Sie um Referenzen und klären Sie die Haftpflichtfrage.
Ueber 200 Tierheime oder Tierpensionen bietet Ihrem Liebling Kost und Logis für 20 bis 60 Franken pro Tag, Je nach Grösse des Tieres. Adressen finden Sie übers elektronische Telefonbuch (Suchbegriff: „Tierheim“) oder über den Kant. Tierschutzverein Ihres Kantons.
Wenn Sie allerdings nicht mindestens ein halbes Jahr vorher buchen laufen Sie Gefahr, dass Sie – gerade für Katzen - für die Sommerferien keinen freien Platz mehr finden. Viele Kunden reservieren für ihr Tier nach einem Aufenthalt bereits auch fürs kommende Jahr. Nehmen Sie sich Zeit für eine unangemeldete Besichtigung und ein Gespräch mit den Heimleitern.
Wer die Ferienzeit für seine Hausgenossen sorgfältig plant und sich rechtzeitig um eine artgerechte Versorgung seines Lieblings kümmert, der kann seine wohlverdiente Ferienzeit auch unbeschwert geniessen.